
1. Die Frage, die alles verändert
„Was will ich wirklich?“ – Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt, aber selten so ernsthaft wie nach der Lektüre von „Geld oder Leben“ von Nikolaus Braun. Das Buch hat mich nicht nur inhaltlich gepackt, sondern vor allem dazu gebracht, radikal ehrlich über mein Verhältnis zu Geld, Arbeit und Lebenszeit nachzudenken.
Es geht Braun nicht um klassische Finanzbildung, sondern um die Kernfrage: Wozu das alles? Wozu Geld? Wozu investieren? Wozu „reich“ sein?
Seine Antwort: Weil wir alle nur ein Leben haben – und wir sollten aufhören, dieses einer abstrakten Idee von „finanzieller Sicherheit“ zu opfern, die sich ständig verschiebt. Was ich daraus mitgenommen habe? Dass es sich lohnt, die Regeln des Spiels zu hinterfragen, bevor man sich bemüht, es zu gewinnen.
2. Finanzielle Freiheit ist kein Geldziel
Was bedeutet finanzielle Freiheit eigentlich?
Die meisten definieren sie über Zahlen: 500.000 €, 1 Million oder 4 %-Regel. Aber genau das dekonstruiert Braun meisterhaft. Er zeigt, dass finanzielle Freiheit keine Zahl ist, sondern ein Gefühl – ein Zustand der inneren Unabhängigkeit.
Es geht nicht darum, nie mehr arbeiten zu müssen. Es geht darum, nie mehr etwas tun zu müssen, das man nicht tun will. Diese Freiheit entsteht nicht erst mit dem Kontostand, sondern beginnt im Kopf – mit Klarheit über die eigenen Werte, Ziele und Ängste.
Das ist eine radikale Abkehr vom klassischen Finanzratgeber. Und genau das macht das Buch so wertvoll.
3. Was ich konkret geändert habe
Nach dem Lesen habe ich begonnen, mein Portfolio neu zu strukturieren. Nicht, weil Braun eine bestimmte Anlagestrategie empfiehlt – das tut er bewusst nicht – sondern weil ich verstanden habe, dass es auf meine Ziele ankommt. Auf mein Leben. Meine Zeit.
Statt auf maximale Rendite zu setzen, frage ich mich heute: Was bringt mir das Investment langfristig? Passt es zu meinem Lebensentwurf? Habe ich ein Klumpenrisiko, weil ich mein ganzes Leben auf eine Branche, eine Region oder ein Ziel ausrichte, das mir gar nicht entspricht?
Ich habe meine Sparrate nicht erhöht, sondern bewusster gemacht. Ich tracke nicht mehr jede Kursbewegung, sondern beobachte: Bin ich noch auf Kurs – auf meinem Kurs?
4. Warum finanzielle Bildung mehr mit Psychologie zu tun hat
Braun hat einen psychologischen Blick auf Geld – und das unterscheidet ihn von vielen anderen. Er spricht von Glaubenssätzen, Mustern und tief verwurzelten Ängsten. Von der „Angst vor der Angst“ und davon, wie unser Geldverhalten oft das Resultat von biografischen Prägungen ist, nicht von rationalen Entscheidungen.
Das hat bei mir viel ausgelöst. Ich habe begonnen, meine Geld-Geschichte zu hinterfragen: Warum spare ich eigentlich? Warum habe ich so große Angst, „zu wenig“ zu haben – obwohl objektiv alles stabil ist?
Und ich habe gemerkt: Es geht nicht um die Börse. Es geht um mich.
5. Lebenszeit ist nicht vermehrbar
Eines der stärksten Bilder aus dem Buch: Geld kann man vermehren – Zeit nicht.
Das klingt banal, aber es ist die Grundlage jeder sinnvollen Finanzstrategie. Wenn du verstehst, dass Zeit dein wertvollstes Gut ist, fängst du an, anders zu investieren. Nicht nur an der Börse, sondern im Leben.
Ich priorisiere heute bewusster: weniger Überstunden, mehr Zeit mit Familie. Weniger Shopping, mehr Spaziergänge. Weniger „optimieren“, mehr leben. Und ja, das ist auch finanziell sinnvoll – weil es mich erfüllt.
6. Warum ich das Buch jedem empfehle
„Geld oder Leben“ ist kein leichter Stoff. Es geht an die Substanz. Wer einfache Anleitungen sucht, ist hier falsch. Wer echte Orientierung will, wird fündig.
Für mich war es ein Wendepunkt – weniger, weil ich etwas Neues gelernt habe, sondern weil ich Bekanntes neu gesehen habe. Ich habe mein Verhältnis zu Geld reflektiert, meine Ziele geschärft und mein Leben stärker in Einklang mit meinen Werten gebracht.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich fragt, warum er tut, was er tut – besonders in Bezug auf Geld.

7. Was du für dich mitnehmen kannst
Wenn du dir beim Lesen dieses Posts denkst: „Das klingt nach mir“ – dann bist du nicht allein.
Hier ein paar Fragen, die ich dir mitgeben möchte:
- Wozu brauchst du Geld?
- Was würdest du tun, wenn du genug hättest?
- Ist deine jetzige Anlagestrategie ein Ausdruck deiner Werte – oder deiner Ängste?
- Gibt es Bereiche in deinem Leben mit zu viel Risiko (Job, Immobilie, Aktiensektor)?
- Lebst du schon das Leben, das du später „von der Freiheit“ leben willst?
Wenn du keine klaren Antworten hast: Willkommen im Club. Die Antworten entstehen nicht über Nacht – aber sie entstehen, wenn du dir die richtigen Fragen stellst.
Fazit: Finanzielle Klarheit statt finanzieller Fixierung
Das Wichtigste, was ich aus dem Buch „Geld oder Leben“ gelernt habe, ist: Geld ist kein Ziel. Es ist ein Werkzeug. Und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, was du damit baust.
Willst du ein Leben bauen, das dir entspricht? Dann fang an, Klarheit über deine Werte und Ziele zu gewinnen. Dein Depot ist nur ein Spiegel – das eigentliche Fundament liegt in deinem Kopf.
Wenn du diesen Weg gehen willst, begleite ich dich gern. Auf meinem Blog www.frankeninvest.ch teile ich regelmäßig Gedanken und Strategien für ein selbstbestimmtes Leben mit Geld – und nicht für Geld.
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Disclaimer: Dieser Blog-Beitrag dient ausschliesslich zu Informations- und Bildungszwecken. Er stellt keine Finanzberatung oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ich bin kein lizensierter Finanzberater. Die dargestellten Informationen beruhen auf meiner persönlichen Erfahrung und Meinungsbildung. Investitionen am Kapitalmarkt sind immer mit Risiken verbunden. Ich empfehle jedem, eigene, sorgfältige Recherchen durchzuführen und bei Bedarf einen professionellen Finanzberater zu konsultieren.
