Was die „Buy the Dip“-Strategie verspricht – und warum ich trotzdem anders investiere.
Antizyklisches Investieren klingt erst einmal clever: Wenn die Kurse fallen, kaufe ich günstig ein. Das ist das Prinzip hinter der populären Strategie „Buy the Dip“ – Kursrückgänge als Gelegenheit sehen. Doch hält diese Methode, was sie verspricht? In diesem Beitrag schaue ich mir die wissenschaftliche Basis dieser Idee genauer an und erkläre, warum ich mich für eine andere, einfachere und oft bessere Lösung entschieden habe: konsequentes Buy & Hold mit globalen ETFs.

Was bedeutet Buy the Dip eigentlich?
Die Grundidee ist einfach: Man wartet mit einem Teil seines Geldes auf einen Kursrückgang und nutzt diesen Rücksetzer, um dann günstig nachzukaufen. Manche Anleger tun das aus dem Bauch heraus – zum Beispiel nach einem plötzlichen Crash wie 2020. Andere definieren feste Regeln: Wenn ein Index wie der MSCI World z.B. 30 % unter seinem Höchststand liegt, wird nachgekauft.
Doch das funktioniert nur, wenn man liquide Mittel zur Verfügung hat – sogenannte Investitionsreserven. Diese „trockenes Pulver“ genannten Rücklagen liegen meist in niedrig verzinsten Geldmarktanlagen bereit und warten auf ihren Einsatz. Klingt strategisch. Ist es auch – aber nicht ohne Haken.
Das Problem mit den Investitionsreserven
Die Idee, stets 10–30 % seines Portfolios in Cash zu halten, um bei Rücksetzern zuschlagen zu können, hat eine Kehrseite: Opportunitätskosten. Das bedeutet, dass man mit diesem Geld in der Zwischenzeit keine Rendite erzielt – während der Markt weiter steigt. Und genau das ist in den vergangenen Jahrzehnten häufig passiert. Wer auf den nächsten Rücksetzer wartet, verpasst oft jahrelang solide Renditen.
Eine Analyse des Zeitraums 2007 bis 2024 zeigt: Selbst bei einer moderaten Investitionsreserve von 10 % schneidet die klassische Buy & Hold-Strategie besser ab. Bei 30 % Cash-Quote ist der Renditeunterschied sogar noch drastischer – bis zu 2,7 % pro Jahr weniger für „Buy the Dip“. Das summiert sich über Jahre gewaltig.
Aber steigt der Markt nicht besonders stark nach einem Crash?
Tatsächlich zeigen Studien, dass die Renditen in den zwei Jahren nach einem Crash oft überdurchschnittlich gut sind. Klingt gut für „Buy the Dip“? Nur auf den ersten Blick. Denn diese höheren Gewinne gleichen die verlorenen Renditen durch das lange Warten nicht aus – zumindest nicht langfristig und statistisch betrachtet.
Warum ich auf Buy & Hold mit ETFs setze
Ich selbst habe lange experimentiert. Habe versucht, gute Zeitpunkte zu erwischen, bin Rücksetzern hinterhergelaufen – und habe gemerkt: Das bringt auf Dauer nichts. Heute investiere ich rational, breit gestreut und langfristig in ein global diversifiziertes ETF-Portfolio. Keine Spielchen, kein Market-Timing. Die Forschung ist klar: Buy & Hold schlägt die meisten taktischen Ansätze langfristig. Und es kostet weniger Nerven.
Statt ständig den perfekten Moment abzupassen, bleibe ich investiert. Und nutze Sparpläne, um stetig weiter aufzustocken – unabhängig davon, ob der Markt gerade steigt oder fällt.
Fazit: Was zählt, ist Konsequenz – nicht Timing
„Buy the Dip“ klingt klug, ist aber selten die bessere Wahl. Wer langfristig Vermögen aufbauen will, sollte sich nicht in die Falle opportunistischer Taktiken locken lassen. Wissenschaftlich betrachtet ist es fast immer besser, einfach investiert zu bleiben.
Und genau dabei möchte ich dir helfen: mit klaren, einfachen Strategien, die funktionieren – auch ohne Marktprognosen. Wenn du mehr über meine Anlagestrategie erfahren willst, schau dich gerne auf dem Blog um oder abonniere meinen Newsletter.
Bleib rational. Und investiert.
– Stephan
